Vietnam
  Doi Moi - Neues Leben für Vietnam
 


Der Begriff Doi Moi heißt so viel wie "Erneuerung" und wird seit 1986 in Vietnam umgesetzt. Das Leben der Vietnamesen hat sich seitdem sehr geändert. Anfang der 80er Jahre waren kleine Garküchen und schicke Hotels, die ausländische Gäste anlocken sollten in den Städten Vietnams noch undenkbar. Heute ist dies ein Alltagszustand.
Der vietnamesische Krieg teilte Vietnam 1954 in Nord- und Südvietnam. 1976 wurde es wieder vereinigt. Die USA und die ehemalige Kolonialmacht Frankreich versuchten damals die Kontrolle über Vietnam zu behalten. Über 3 Millionen Vietnamesen bezahlten damals mit ihrem Leben. Durch die zum Einsatz gebrachten Kampfstoffe ist die Umwelt auch heute noch schwer gestört. Die kommunistische Partei veruschte damals Vietnam als ein sozialistisches Land auszurichten, nach dem Vorbild der Sowjetunion.
Das Ziel war also, dass es keine Privatbetriebe in Landwirtschaft, Industrie und Handwerk mehr gab. Gleichheit war das Prinzip, dass Ho Chi Minh, der Grüder der damals regierenden kommunistischen Partei verfolgte. Zu einem der ärmsten Länder der Welt wurde Vietnam in den 80er Jahren. 
Darauf reagierte die unzufriendene Bevölkerung, sie floh damals zu tausenden mit kleinen Booten. Durch schwere Dürren und darauffolgende Hungersnöte wurden die Machthaber in Hanoi zum Umdenken gezwungen. Erst die 1990 beschlossene Liberalisierung der Marktwirtschaft, genannt Doi Moi, gab den Vietnamesen neue Hoffnung, denn Familienwirtschaften sollten wieder zugelassen werden.
Dies knüpft an die früheren Werte der Gesellschaft an. Wieder groß geschrieben werden vor allem Fleiß, Sparsamkeit und Ordnung. 
Obwohl die kommunistische Partei immer noch regiert und nicht zulässt, dass staatliche Betriebe nicht in private Hände fallen, ist ein Anstieg der Produktion zu beobachten. In den 90er Jahren betrug das Wirtschaftswachstum durchschnittlich 8%. Um 1980 herrschten in Vietnam schwere Hungersnöte, nun ist es aber Reisexporteur. Vor allem im Süden des Landes gründen ausländische Investoren Unternehmen, dennoch ist Vietnam immer noch arm. Bedrohungen für die erfolgreichen Ansätze bilden die Wirtschaftskrise in den Nachbarstaaten, Korruption und Naturkatastrophen. 
Jedes Jahr ist ein Anstieg der Bevölkerung von circa 1,5 Millionen Menschen zu beobachten. Das Problem hierbei ist, dass es nicht so viele Arbeitsplätze gibt. In der Stadt beträgt die Arbeitslosigkeit 7%, auf dem Land 30 - 40 %. 
Schon bald überholte Vietnam mit seinem eindrucksvollen wirtschaftlichen Wachstum "Tiger" wie Malaysie, Südkorea und Thailand. Nur China und Asien sind (noch) schneller. Dennoch bringt die globale Martkeröffnung nicht nur Vorteile mit sich. Verlierer sind die unteren Gesellschaftsschichten, wie beispielsweise die vietnamesischen Kleinbauern. Denn sie können kaum mit der billigeren Importware aus dem Ausland konkurrieren. Australien beliefert das Land zum Beispiel mit überflüssigem Rindfleisch, das zum Einen viel billiger und zum Anderen auch hochwertiger ist, denn die australischen Technologien sind um einiges weiter entwickelt.
Nicht nur Geringverdiener und Kleinbauern stehen vor Gefahren, sondern auch das komplette Wirtschaftssystem. Dienstleistungsunternehmen sowie Stahl - und Autoproduktionsfirmen müssen mit effizienten ausländischen Unternehmen aus den USA, Europa und Japan konkurrieren. Ein weiterer negativer Aspekt, mit dem Vietnam zu kämpfen hat, ist die Korruption. 
Kürzlich musste ein Autobahnprojekt abgebrochen werden, als ein Gerücht über Bestechung laut wurde. 
Auf jeden Fall sind enrome Veränderungen zu beobachten. Konnte Vietnam vor 1990 noch kaum seine Bevölkerung ernähren, ist es heute nach Thailand der größte Reis- Exporteur der Welt. Außerdem ist Vietnam Weltmarktführer im Export von Pfeffer und Zweiter bei der Ausfuhr von im Westen sehr beliebten Cashew-Kernen und Kaffee. Das Land verbucht mit anderen wichtigen Handelspartnern deutliche Handelsüberschüsse. Bei größeren Handelspartnern wie zum Beispiel der USA und Europa herrscht die Angst, irgendwann nicht mehr mit Vietnam mithalten zu können. Europa erlegte sogar eine 10% Strafe auf importierte Vietnamesische Schuhe, denn die Ware ist deutlich günstiger und laut Hersteller beinahe ebenso hochwertig.
Der Anteil der Menschen unter der absoluten Armutsgrenze (Einkommen von weniger als einem Dollar pro Tag)  schrumpfte von 51 Prozent 1990 auf acht Prozent im vergangenen Jahr. Weder China noch Indien konnten diese Leistung erbringen. 
Von den 84 Millionen Vietnamesen sind mehr als drei Fünftel unter 27 Jahre alt. Die Bevölkerung ist jung, motiviert, nicht extrem religiös und lebt in einem mitlerweile stabilen Land. Für Investoren sind dies absolute Traumbedingungen. Nach Expertenmeinungen ist es nur eine Frage der Zeit bis Vietnam die chinesische Textilindustrie überflügelt. Chinesische Unternehmer wandern bereits nach Vietnam ab, obwohl hier die Löhne immerhin um circa 20 % geringer als in China sind. Zu sehen ist, dass Vietnam sich seit Doi Moi deutlich verbessert hat. Falls es so weitergeht wie bisher, ist damit zu rechnen, dass das Land in einigen Jahren auf jeden Fall nicht mehr zu den Entwicklungsländern gehören wird. Wie schon oben aufgeführt, sehen dies auch die anderen Länder und viele Investoren bauen Unternehmen in Vietnam. Arbeiter wandern aus, denn ihre neue Hoffnung heißt Vietnam.

 
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